„Und diese Neugier ist die Triebkraft der Wissenschaft.“ (S.10)
Inhalt: Ob es wirklich die kürzeste Geschichte der Wissenschaft ist, sei dahin gestellt, aber es ist sicher einer der schönsten und gelungensten. Der Mensch ist neugierig und versucht seit jeher zu verstehen, was und vor allem warum da so in unserer Umwelt passiert. Bynum nimmt uns mit auf einen Streifzug – beginnend in der Antike – über die Entwicklung der Erkenntnisse und der wissenschaftlichen Methodik.
Diskussion: Neben den vielen spannenden Geschichten und Details in den unterschiedlichen Fachgebieten (Medizin, Physik, Mathematik, Astronomie, Biologie, Chemie …) sind es besonders zwei Dinge, die mir sehr gefallen haben:
Zum einen verweist der Autor mehrfach daraufhin, dass Wissenschaft KEINE lineare Veranstaltung ist, bei der man ein Ziel vorgibt und es dann abarbeitet, sondern: „Aber so ist es in der Wissenschaft häufig: Die vielen verschiedenen Puzzleteilchen fügen sich erst nach langer Zeit zusammen, und erst dann ergeben die Dinge plötzlich einen Sinn.“ (S.165) .
Zum anderen sind die fachlichen Erkenntnisse zwar in 40 Kapitel gegliedert, aber die Zusammenhänge sind das eigentlich Spannende. „Doch genauso funktioniert Wissenschaft. Kein Gebiet der Wissenschaft ist ein geschlossenes Buch, das alle Antworten enthält. Galilei wusste das, wie es jeder moderne Wissenschaftler wissen sollte.“ (S.91). Da gelingt dem Autor, was weder Schule noch Hochschule schaffen: Verknüpfungen zwischen den wissenschaftlichen Disziplinen herzustellen. Und das ist richtig gut.
Sicher könnte man über Detailfragen streiten, ob man bei Faraday nicht noch den Faradayschen Käfig erwähnen könnte und ob man bei den Computerpionieren nicht auch Zuse erwähnen sollte oder noch ein Kapitel zur Kommunikation … aber es sind Details. Das Buch kann man allen (Spezialisten)
empfehlen, die einen guten Überblick über die Entwicklung des wissenschaftlichen Fortschritts haben wollen und Zusammenhänge verstehen wollen.
Bewertung: 5 von 5